Sooo, wie gesagt: Einmal pro Woche will ich posten. Da ich im moment aber wieder "totemo isogashii" bin (sehr beschäftigt), hatte ich keine Zeit, schon gestern oder gar vorgestern was zu machen. Gomene~
Fangen wir mal an:
Am Wochenende (Sonntag) habe ich eine Koreanisch-christliche Gemeinde Tokios besucht. In einer großen Kirche, in der sowhl japanische, koreanische, als auch chinesische und englische christliche Gottesdienste abgehalten werden, hatte mich eine Freundin eingeladen. Tatsächich sind die meisten KoreanerInnen, die in Japan leben, christlich. Die Gemeinde meiner Freundin zählt über 60% Koreaner. Und fast mehr Chinesen als Japaner.
Es ist so, dass nur ungefähr 2% aller Japaner christlich sind. In der Kirche in der ich war (natürlich kein altes Kirchengebäude sondern vom Aufbau her eher an eine moderne Schule erinnernd), wurde sogar zur "Missionarsarbeit" aufgerufen. Man versucht eben auch den christlichen Glauben in Japan zu etablieren.
An sich war es eine sehr sehr nette Erfahrung. Anstelle der sehr starren katholischen Gottesdienste, die ich z.B. in Großbritannien miterleben durfte, hat das "asiatische Christentum" sich eher am Gospel Amerikas orientiert. Neben Predigten, Gesang und natürlich dem Spendeneinsammeln gab es am Ende für alle noch koreanische Küche und Tee. Sehr sehr lecker und ich habe gleich noch einige andere Koreanerinnen kennengelernt.
Dennoch bin ich nicht christlich und stehe dem ganzen sehr distanziert gegenüber. Ich genoss das Gefühl der "Gemeinschaft", das in diesem Haus nun einmal mehr als überdeutlich spürbar war, aber religiös umorientieren werde ich mich ziemlich sicher nicht.
Was ich in der Kirche unter anderem nun auch am eigenen Leib erfahren durfte, ist, dass sich die Japanische Mentalität, insbesondere die der Frauen, sehr stark von der Koreanischen Mentalität unterscheidet, insbesondere wenn es um die Aufgeschlossenheit gegenüber Fremden geht. Lerne ich eine japanische Frau meines Alters kennen, sind sie meist schüchtern, zurückhalten, erzählen sehr schwer etwas von sich usw. Hingegen sind Koreanerinnen unfassbar "outgoing". Nach wenigen Sekunden wird man über das eigene Leben befragt, bekommt vom Lebend der anderen erzählt, wird nach Kontaktdaten gefragt und zu einem erneuten Treffen angehalten.
Die Schüchternheit der Japanerinnen rührt natürlich aus ihrer Erziehung heraus. Aber, dass selbst in der heutigen Zeit diese Unterschiede sooo groß sind, verwundert mich schon. Japan ist und bleibt eben eine Insel.
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Nachdem Montag tote Hose war, ging es am Dienstagmorgen 3.00 Uhr nachts aus den Puppen.
Zum Tsukiji Fischmarkt, dem Weltgrößten Markt für Fisch und andere Meerestiere.
Von unserem Heim bis nach Tsukiji sind es ungefähr 7 km. Und es fahren um diese Zeit keine Ubahnen. Anstatt für die volle Strecke 30 Euro Taxi zu zahlen, liefen wir die Hälfte, den Rest fuhren wir. Nach einigen Orientierungsschwierigkeiten waren wir dann also (wir = drei Deutsche, Stef, Felix, ich, und zwei Japaner, Masa und Ikue) 4:15 Uhr da und sage und schreibe unter den letzten 10 von 120, die pro Tag die Thunfischaukion miterleben dürfen. CRAZY! Ich will gar nicht wissen, wie lang einige gewartet haben... wahrscheinlich sind sie schon mit dem letzten Zug gekommen.
Dass Besucher auf dem Fischmarkt nicht gewünscht sind, spürt man. Auf dem Boden sitzend mussten wir eine Stunde ausharren bis zum Einlass. Auch die strenge Bestimmung mit den 120 Besuchern und die Dauerbeschallung mit den Richtlinien in Japanisch, Koreanisch, Chinesisch und Englisch liesen das Warten recht unangenehm werden. Mit einem Haufen Sicherheitsleuten ging es dann zum abgesperrten Bereich. Es war... etwas gefährllich. Da die Händler und Arbeiter dort einen Scheißdreck auf die Besucher geben (irgendwo kann ich es auch nachvollziehen) und die Wege nun mal lang fahren, ungeachtet ob dort jemand lang läuft oder nicht. Die Wachleute hatten ganz schön was zu tun uns zu dirigieren.
In der Auktionshalle angekommen sah man nichts wirklich suuuper spektakuläres. Der gefrorene Thunfisch lag auf dem Boden (wir denken jetzt mal nicht über hygienische Standards oder Bestimmungen nach) und an angeschnittenen Stellen fühlten, rochen und stachen die potentiellen Käufer kräftig zu. Punkt Sechs ging dann die 15-minütige Autkion der Fische los. Zwischen 50.000 und 80.000 Yen für einen solchen einmeter bis anderthalbmeter Ömmel. Das Umrechnen überlasse ich jetzt mal euch.
Frozen Thuna in der Auction Hall des Tsukiji Fishmarket
Danach ging es so schnell raus wie es rein ging. Und der normale Markt öffnete erst drei Stunden später.
Also hieß es: Frühstück fassen. In einer Straße direkt am Markt sind diverse Restaurants, die bereits 5.00 Uhr, also bei Marktöffnung, aufmachen. Und vor einem standen jedemenge Menschen. Also dachte ich, dass wir uns doch da auch hinstellen könnten. In der Schlange stehend wussten wir jedoch noch nicht, was auf uns zu kommt...
...wir hatten doch tatsächlich geschlagene viereinhalb Stunden zu warten, ehe wir das Restaurant "entern"konnten. Dazwischen habe ich für das Allgemeine Wohl sehr sehr leckeres Ei am Spieß gekauft. omnom, das war so gut.
Ei am Spieß von einer Eibraterei am Tsukiji Fishmarket
Das Restaurant war eigentlich auch kein Restaurant sondern mehr ein Imbiss für Sushi mit 10 Sitzen und wenn über 50 Leute davor stehen... mh, das dauert dann eben.
Da es meine Idee war, musste ich mir dann von meinen Freunden ein anderauerndes "Oh Mann, doofe Idee... " etc pp anhören. Na gut, sie hätten ja auch gehen können, ne lol
Drinnen dann war das aber alles vergessen.
Ich schwöre euch, egal, welches "gute" Sushi ihr schon gegessen habt, das Sushi dort toppt alles Vorstellbare. Direkt vor unseren Augen wurde jedes Stück zubereitet. Die drei Sushimeister waren super freundlich und nett (ich nehme an, da die Jungs sich schon jetzt zur Ruhe setzen könnten, mit dem Batzen Geld, den die da jeden Tag verdienen - die machend as bestimmt nur noch des Hobbys wegen).
Insgesamt gab es zwei verschiedene Menus: 12 pieces für 3.900 yen (aber auch ein weniger ausgefallener) oder die normalen Sushi, an der Anzahl Acht, für 2.500 Yen.
Bestes Sushi ever.
Ich war selten so glücklich, wie nach dem Essen dieses Sushis.
Ungeachtet der tatsache, dass noch einige andere coole Attraktionen auf dem Markt existierten, huschten wir nur noch einmal schnell in die öffentliche Veerkaufshalle. Leider war anderthalb Stunden nach deren Öffnung schon quasi alles ausverkauft.
...aber das war sicher nicht mein letzter Besuch des Tsukiji Fischmarktes und dann werde ich auf jedne Fall den freizugänglichen Teil zur richtigen Zeit besuchen, um mal ein wenig zu fotografieren, was man da alles "krasses" kaufen kann.
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Zum Japanisch lernen:
ich habe jetzt eine Tandem-Partnershcaft abgeschlossen. D.h. ich treffe mich wöchentlich mit einem Japaner, welcher Deutsch lernen will und wir versuchen uns gegenseitig die jewieligen Mutterpsrachen näher zu bringen. Ich hoffe, das klappt alles. man meinte zu mir, am Anfang wäre die Verständigung quasi Null möglich. mhmh...
Auch möchte ich an dieser Stelle mein neues Buch zum Japanisch lernen empfehlen: "Japanese Sentence Patterns for Effective Communication". Es lohnt sich echt. Leider nur noch gebraucht zu erwerben. Aber das ist in den meisten Fällen eh die bessere Wahl.
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Vor der Arbeit bin ich am Freitag in den Koishikawa Korakuen Garden. Zwar zahlt man 300 Yen Eintritt, doch das lohnt sich auf jeden Fall.
So gaaaaaaanz langsam färben sich auch die Blätter im schönen Tokio.
Überall gab es Treppen zu erhöhten Plätzen. Es sah ziemlich verwunschen aus.
Übrigens habe ich in diesem Park meine erste freilebende Fledermaus gesehen !!! Oh, ich war so amazed.
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Am Samstag ging es nun anstelle von Nikko nach Odaiba, die künstiche Insel vor Tokio.
Einst erbaut, um Tokio bei eventuellem Amerikanischen Angriff zu schützen, ist es kurz nach Friedensvertragsunterzeichnung zum Büro- und Vergnügungpark Tokios geworden.
Neben traumhaften und hochmodernen Shoppingmalls (das Shoppingcenter Venus zum Beispiel kreiert eine Italienische Stadt mit künstlichem Himmel, der die Farbe je nach Tageszeit wechselt), findet man ein Riesenrad, ein Aquarium und vieles vieles mehr.
...Auch einen riesigen Gundam. Aber für den konnte ich mich irgendwie nicht begeistern.
Wir sind mit dme Schiff hingefahren. leider war das Wetter nicht ganz so prall, aber die berühmte "Rainbow Bridge" kann man dennoch sehen. lol
Als wir mit dem Schiff in Odaiba angekommen sind.
Neben schönen Gebäuden habe ich auch das wohl süßeste lebende Plüschtier der Welt gesehen. Genießt es.
Ist das nicht zuckersüß ??!! Pomeranier können so niedlich sein - Oh mein Gott.
Dieser Gang ging von der Shopping Mall Venus ab
Auch sind wir dort in ein Onsen Bad gegangen.
Für mich das erste Mal. Gott sei Dank hatte meine Freundin die Peilung, andernfalls hätte ich ein echtes Problem gehabt.
So muss man sich vor dem Betreten des eigentlichen Bades gründlichst Waschen. Von den Füßen zum Gesicht und natürlich auch die Haare. Entsprechend hat man schön die überwiegend chinesisch sprachigen Touristen erkannt, welche sich eben nicht die Haare gewaschen hatten. Da war ich schon ein kleines bisschen stolz auf mich. haha
Gewönlich Geschlechter-getrennt geht es dann in die Warmwasserbecken. Gespeist von natürlichen Warmwasserquellen. Im übrigen betritt man die Becken komplett nackt. Nur ein kleines Handtuch legt man sich um den Kopf. Es dient zum Bedecken der Intimssphäre bei Verlassen des Beckens.
Nach Betreten der Eingangshalle kriegt man einen Yukata gestellt. Mit diesem betritt man dann auch die Halle für Restaurants und Souvenirs. Vor dem Betreten der Onsen muss man sich aber wieder entkleiden. So hatte ich am Ende drei Spintschlüssel: Den für meine Schuhe, den für meine Klamotten und den für meine Yukata.
Ich habe die Onsen sehr genossen. Neben verschiedenen Temperaturen gab es verschiedene Badezusätze, eine Dampfsaune, ein andere und Massagen konnte man gegen eine weitere Zahlung auch erleben.
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Nun möchte ich - mal wieder - zu einem meiner Lieblingsthemen kommen: Dem Japanischen McDonalds.
Erst einmal zu Menü und Kosten:
Das wohl beste ist der kostenlose Ketchup.
Und es ist auch absolut lustig, dass man Getränke nur in Small und Medium bekommt. Dabei ist der Milchshake weitaus kostengünstiger als in Deutschland.
Anstelle von vier, sechs oder der Riesen-Packung Chicken-Nuggets bekommt man auch nur fünf oder eben die Riesenpackung.
Und der günstigste Burger kostet mit 100 Yen nur 75 Cent.
Nun zu den Menschen:
Was mir so gar nicht aufgefallen ist, aber worauf man mich aufmerksam gemacht hat: In japanischen McDonalds essen sooo viele ältere Leute. D.h. nicht nur Businessmen, die mal eben schnell was essen müssen, auch richtig "alte" Menschen! Das strangeste war ein Strickzirkel älterer Damen, der sich zu Kaffee und Chicken-Nuggets in einem großen McDonalds hier in Asakusa niedergelassen hatte.
Auch sind die Japaner so sauber, was das Essne bei Mc's betrifft (natürlich auch in allen anderen Bereichen).
D.h., jeder räumt von seinem Tablett den Müll runter und trennt feinsäuberlich in Plaste und Papier.
Ich würde behaupten, dass würden nicht mal die älteren Damen in Deutschland machen, falls sie sich denn dann mal zu McDoof verirren.
Und nun zum Essverhalten:
Lustigerwiese ist hier der wohl beliebteste Burger der Filet-o-Fish.
Also habe ich mich an diesne tatsächlich mal rangetraut. in Deutschland kenne ich um ehrlich zu sein NIEMANDEN, der diesen Bürger je gegessen hat.
Jule traut sich: Der Filet-o-Fish!
Auch wenn ich die Soße nicht sehr mochte, an sich kein schlechter Burger. Und ich hatte das Gefühl, dass er viel satter macht als jeder andere Burger, den ich je bei Mc's gegessen habe.
Trotz der Tatsache, dass Japan wohl mit das unweihnachtlichste Land der Welt ist, geht auch hier langsam die Weihnachtsdekoration los.
Und großteilig ist es unfassbar kitschig und glitzernd und ... 'a bissel furchtbar.
Als ich jedoch mal wieder an meinem Lieblings-Hass-Bahnhof Shinjuku vorbei musste, habe ich einen Floristen gesehen (Odakyu Florist), der großartigsten Weihnachtsschmuck gestaltet hat. Ich hätte am liebsten alles aufgekauft. Das erste Mal, das ich richtig weihnachtliche Stimmung hatte.
Odakyu Christmas-Gestecke...
...Ist das nicht schön?
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Nun zum Schluss noch ein Bild vom Roof Top meines Hauses:
SKY TREE
Ja nee~
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