Donnerstag, 28. November 2013

Das wird der längste Blogeintrag ever.

So ihr Lieben,

lang lang ist's her, dass ich hier mal was gepostet habe. Einerseits, weil ich am einen Wochenende in Kyoto war, andererseits, weil das andere zu vollgepackt war. Gomene~
In diesem Sinne fange ich gleich mal an zu erzählen:

1. KYOTO.

Kyoto ist ein Traum von eienr Stadt. Mit gerade einmal anderthallb Millionen Einwohnern bei weitem kleiner als Tokyo, aber dennoch bis zum Rand voll mit schönen Dingen, die man entdecken kann.

Als ich am Freitagabend nach Shinjuku gefahren bin, um von da aus zu Willer Express, Busservice, zu laufen, hat mich mal wieder fast der Schlag getroffen. Wirklich, ich kann nur schwer in Worte fassen wie sehr ich den Shinjuku Bahnhof nicht leiden kann. Ich war kurz vom losheulen: meine Tasche war schwer, es war spät am Abend, ich war müde und ich habe einfach nicht meinen Ausgang gefunden. Und weit und breit war keine Infostelle, weil das Ding einfach so weitläufig ist. ARGHH

Als ich dann doch da war, ging alles ganz schnell. Zeug in den viel zu kleinen Economy Bus gepackt und hingesetzt. Der Bus war komplett gefüllt als wir losgefahren sind, fünf Minuten später bin ich eingeschlafen.
Dass das ging ist wirklich ein wunder, ich habe noch nie so schmale Bussitze erlebt. Tatsächlich: "Asia-Size".

Als ich dann hungrig drei Uhr nachts aufwachte, wollte ich ein Onigiri knuspern. Beim Aufmachen ist mit das Sch....teil in der Mitte zerrissen (war wohl zu müde) und der ganze Reis hat sich im Bus verteilt. Das war mir soooooo unangenehm! Überall nur anständige japanische Mitfahrer und die dumme Ausländerin macht den Bus schmutzig. Mit meinem Handy als Lampe habe ich jedes Reiskorn aufgepickt. Ich hab sicher sehr bescheuert ausgesehen.

Gegen 7 Uhr morgens stand ich dann an Kyotos Bahnhof. Ein Wahnsinnsteil! Riesengroß und eine sehr schöne Konstruktion von innen wie von außen. Muss wohl in den letzten Jahren neu gemacht worden sein.

Ich empfehle allen für einen kostenlosen Ausblick über Kyoto in den 11. Stock des Bahnhofs zu fahren. Leider konnte ich das nicht mehr machen, da ich gegen 23.00 Uhr hingegangen bin, es aber 22.00 Uhr schließt...

Bei Mc's gefrühstückt - sooo eklig - und dann mit dem nächsten Bus zum Hostel gefahren.
Es war Samstag morgen und die Busse schon gegen halb 9 völlig überlaufen.

Als ich nach 10 Minuten Busfahrt dann wieder atmen konnte, war ich in Gion angelangt, dem alten Geisha Viertel Kyotos. Wunderschöne alte Gebäude reihten sich aneinander und ein süßer Shop nach dem anderen. Ich war echt angetan. Mein Hostel war auch noch direkt am Fluss Kamo Gawa!

Einchecken ging noch nicht, also Zeug weggeräumt und losgemacht.
Zum Nishiki Lebensmittelmarkt.

Dort gibt es einige feine Sachen. Besonders Matcha (feines Grünteepulver) ist in Kyoto sehr beliebt und es gibt tausendfach Süßigkeiten mit Matcha dort.
Ich habe sehr gut gegessen dort...

Sehr empfehle ich für Grünteegenüsse das Caféhaus "Tsujiri", die Eisbecher dort sind der reine Wahnsinn! Oishiiiii ;A;

Nur die Spitze vom MatchaEisberg - was für'n schlechter Wortwitz...

Auch habe ich diverse Mochivarianten probiert. ich kann nur emfehlen: Holt euch alles, was interessant aussieht. Das ulkigst aussehendste ist meist das Beste.

Auf dem Markt bin ich dann auch ins Restaurant gegangen: Traditionelle Gemüsesuppe mit Reiskuchen und Mochi. Herrlich!
Kyoto ist vor allem für seine Süßspeisen, sein Gemüse und sein Tofu bekannt. Der Gchmack ist völlig anders, als in Tokyo.
Auch habe ich Yakitori und ein Kyoto Style Okonomiyaki probiert. Alles sehr feine Speißen.

...nun aber weg vom Essen und hin zur Kultur:
Am ersten Tag besuchte ich den Yasaka Shrina, den Chion-in Tempel und den Heian Shrine.
Interessant: Große Tore finden sich nur an den Shreinen. damit kann auch der Laie erkennen, ob es sich um einen Schrein oder Tempel handelt. In den meisten Fällen sind Schreine kostenlos zu besuchen, für Tempel zahlt man häufig Eintrittsgebühren.

Besonders hat mir der große rote Yasaka Shrein gefallen. Am Ende sagte man mir, ich hätte diesen bei Nacht sehen sollen... naja, das nächste Mal.

Auch bei Nacht wudnerschön soll der Kiyomizu Schrein sein.
Diesen habe ich am Dienstag am frühen Morgen besucht.

Traumhaft schön. Ich habe den Sonnenaufgang dort gesehen und hatte einen tollen Ausblick über Kyoto. Btw, ich hatte vier Tage Sonnenschein!

Da stand ich...

 ...und habe dieses Bild geschossen.

Dort habe ich mir auch ein Buch gekauft, in welches sich man für gerade mal 300 Yen an jedem größeren Schrein und Tempel einen Stempel und die Namenskanji des jeweiligen Monuments entragen lassen kann (Goshuin). Jedes ist, da handschrftilich, ein Unikat und sehr schön anzuschauen.
Ich war sehr sehr happy, als ich dann auch meine erste beschriftete Seite darin hatte.

Hier mal eine Ansicht des Kiyomizu-schreins und dazu auch noch der Ausblick:

Danach ging es für mich zum Fushimi-Inari-Taisha Shrine. Dieser ist der Fuchsgöttin gewidmet.
Ihr kennt ihn bestimmt aus dem Film "die Geisha".
Es heißt, jeder der ein rotes Tor dort bauen lässst, erhält Glück und Erfolg. Deswegen "kaufen" auch ganz viele ein Gate und stellen aus um diesen Schrein auf.

Ein Tor...

...viele Tore am Fushimi Inari Taisha.

Der Schrein ist um einen Berg rum. Bis zur Spitze dauert es fast eine Stunde. Ich dachte, ich sterbe, so k.o. war ich danach. Aber es hat sich gelohnt! Wirklich beeindruckend die vielen Tore.
Einige waren sogar nicht von Privatleuten sondern Firmen gebaut worden. Ich habe unter anderem ein Tattoostudio auf einemd er Tore verewigt gefunden. haha

Später dann bin ich zum Ginkaku-ji. Dieser sollte eigentlich Gin, also silbern, sein.
Hatte man aber nicht mehr geschafft, da der Auftraggeber vorher verstorben ist.
Dennoch ist der Garten eine Wucht. So einen schön gestalteten Sandgarten findet man wohl selten (ist auf dem Bild aber nicht mit drauf).

Ginkaku-ji

Und wenn ich schon beim Ginkaku-ji war, kann ich auch gleich noch zum Kinkaku-ji. Ihr seht, ich habe eine Attraktion nach der anderen abgelaufen.
Der Kinkaku-ji Tempel ist wiederum wie der Name schon sagt aus Kin, also Gold.
Natürlich nur ein Goldbezug, aber hübsch ist es dennoch:

Kinkaku-ji

Völlig k.o. bin ich dann nach Hause. Am Abend habe ich mir eine Massage gegönnt, weil ich Rückenschmerzen hatte. Rausgeschmissenes Geld! Es war kaum besser...
Als ich dann noch mit ein paar Amerikanern in einen Club in Gion bin, kam ich aus dem lachen nicht mehr raus. Wir waren die einzigen.
Japan ist wirklich kein Partyvolk. Dafür gab's einen Drink umsonst.

Am nächsten Tag war wieder Sightseeing angesagt, nun aber zum Shimogamo Shrein. Auch hübsch. besonders der Kontrast zwischen der roten Brücke und dem gelben Ginko:

Brücke am Shimogamo Shrine

....aber ansonsten gab es nicht viel zu sehen.

Der Chion-ji Tempel war danach dran. Man hatte nicht nur auf dem alten Tor eine schöne Aussicht auf Kyoto sondenr auch auf dieses hübsche Bild:


Und danach ging es zum Tokufu-ji. Dieser Tempel hat wohl die schönsten Herbstfarben zu bieten:

Tofuku-ji Tempel... bzw. sieht man dort die Brücke zum Tempel. ich stand auf der Tempelanlage und habe vond a aus das Foto auch aufgenommen,

...er war entsprechend auch völlig überlaufen.

An sich ist es schon ein wenig albern, dass Leute unentwegt um die roten Bäume drum herum stehen und kein Auge mehr für die Monumente haben. An sich sind es ja doch nur "Bäume".
Speziell meine ich damit den Japanischen Maple Tree. Dieser "mumiji" in Japanisch hat im Herbst suuper rote Blätter. Quasi alles, was rot ist, ist Mumiji.
Entsprechend hier noch ein paar farbliche Eindrücke von Kyoto:


Am letzten Tag habe ich dann nur noch zwie Sachen besucht: Das Nijo-Schloss und den Imperial Palace of Kyoto.

Garten des Nijo-Castle. Aber die Wandbemalungen waren schöner ;A;

Eigentlich ist es nicht möglich, den Imperial Palace zu besuchen. Aber man kann sich dafür bewerben (im Intenret) und dann tat ich das auch. Die Tour war auf English und die japanische Führerin sehr nett.
Und schön war es dort. Aber ich will ich auch nicht unnötig mit Bildern bombadieren.

Das Nijo-Castle war auch beeindruckend. Leider konnte man keine Bilder machen Innen, aber oh mein Gott, es war soo schön! So traumhafte Wandbemalungen habe ich in meinem leben nicht gesehen. Liegt aber auch daran, dass ich alte japanische Naturzeichnungen denen andere Nationen vorziehe.

Am Abend war ich natürlich toootal k.o. und habe mich für den Besuch eines Badehauses entschieden.

Unter dem Namen Funaoka Onsen gibt es ein wunderbares Badehaus im Nordwesten Kyotos. Ganz alt und klein und niedlich und Preisgünstig. Gerade mal 390 Yen Eintritt.

Mit diversen verschiedenen Bädenr und einer Sauna ausgestattet habe ich es mir drei Stunden gut gehen lassen... danach ging es mit Sushi vom Supermarkt zum Hostel und dann zum Bahnhof.
Oh Mann, ich muss dringend demnächst mal in ein Sento hier in Tokyo.
Auch hier wird es mittlerweile kalt und ein regelmäßiges Bad in wwarmen Wasser wäre schon was feines (wir haben im Share House nur Duschen).

Ich habe Kyoto wirklich lieben gelernt. Es ist so reicht an Kultur, das kann ich kaum in Worte fassen.

Herbst ist wunderschön dort, wirklich. Dennoch war es sehr überlaufen und wer so richtig entspannt Urlaub in Kyoto machen will, sollte das wohl weder zur Zeit des ouyo (Blätterfärbens) noch zur Sakura Blüte machen. Ich werde auf jeden Fall out of season zurückkehrern und all die feinen Dinge tun für die ich keine Zeit hatte.

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2. TOKYO

Back home ging dann die allgemeine Hektik wieder an.
Kaum in Tokyo eingefunden frage ich mich jetzt schon wieder. Wie soll es weiter gehen? Arbeiten im Skiresort? oder in den Süden nach Okinawa gehen und aller höchstens milde 16°C erleben? So oder so werde ich Tokyo zwischen Februar und märz verlassen. Und oh mein Gott, ich werde es vermissen.
Sobald Entscheidungen für die nächsten Tage und Wochen getroffen sind, sage ich Bescheid ~_~

Und ich habe einem neuen Job: zwei bis dreimal die Woche arbeite ich nun im zweithöchsten Gebäude der Welt, dem lieben Skytree. Yippi. Es ist ein so cooles Gebäude und man findet soo viele coole Shops da.

Ich arbeite, oh Wunder, in einem Restaurant, das stolz von sich behaupten kann, das größte Bierangebot Japans zu haben.

Und jetzt kommts: DIE VERKAUFEN LEIPZIGER GOSE!!
Ist das geil oder was? Das trinkt kein Leipziger, aber die Japaner haben es im Sortiment.

Nun zu meinen Abenteuern in Tokyo:

Gestern war ich in Nippori bzw. Yanaka.
Diese alte Tempelstadt ist... wirklich eine Tempelstadt. Es reiht sich ein Tempel/Schrein/what ever an den anderen und ein Friedhof an den anderen. Ich bin am Abend auch über einen der größten Friedhöfe Tokyo gelaufen.
Das Lustige: Friedhöfe werden nicht zugesperrt. So kann dort der sportliche Japaner auch noch 19.00 Uhr abends an den gräbern vorbeijoggen.

Besonders schön an Yanaka war, dass es mich an Vorstadt erinnert hat. Es war ruhig, wenige Leute, ein paar Schulkinder usw. Man konnte gut und günstig Snacks in einer zuckersüßen Einkaufsstraße erwerben und viele andere schöne Dinge.
Es war toll. Auch gibt es dort wie in Kyoto einen weiteren Schrein, der Fushimi Inari gewidmet ist. Nur etwas kleiner (ich musste mich bücken, um durch die Tore zu kommen).

Fushimi Inari in klein.

Und in Asakusa war ein Festival, das so genannte Torinoichi.

Die cuteste Ausgabe dieser Dinger, die ich finden konnte! Cat-Alarm!

Man bringt jedes Jahr, so wie ich das verstanden habe, seine alten Glückbringer hin und kauft sich neue. Sie sind sehr farbefroh und bunt und alle handgemacht. Da wundert es wenig, dass der kleinste bei 15 Euro losgeht und es sich dann bis auf mehrere hundert Euro hochhangelt.

Die Fressmeile dort war auch der Wahnsinn, ein Okonomiyaki-, Teriyaki-, Taiyaki-, Sukiyaki-, Udon-, What ever - Stand nach dem anderen.
Auch haben wir versucht eine kleine Schildkröte bei eienr Spielbude zu fangen. Das war aber quasi nich möglich... die armen Schildkröten. Ich hätte sie nämlich nicht in heißes Wasser geworfen (wie man es eigentlich tut), sondern sie zur hausiegnen Schildkröte erklärt.

Dann waren wir noch in Omote Sando nahe Harajuku. Was soll ich sagen: Auch Japan dekoriert sich jetzt zunehmend weihnachtlich. Man kann überall Weihnachtssüßigkeiten kaufen, es ist hübsch geschmückt, Weihnachtsmusik läuft usw.

Und im Yoyohi-Park, einer Tokyo's größter Parkanlagen gibt es auch Hübsches zu bestaunen:

Die Wasserfontänen sind angeleuchtet worden. Dieses blau violett ist mit die schönste Kombo gewesen, aber es gab auch gelb, orange, grün und rot.

...am Montag habe ich eine ähnliche Tour wie in Kyoto durch den Imperial Palace in Tokyo genommen. Zwra habe ich es irgendwie geschafft, dass Hauptgebäude nicht  zu sehen (obwohl wir wohl dran vorbei gelaufen sind), aber naja.
Dafür habe ich diese nette Kleinigkeit fotografiert:

Kirschblüten im November! Ist das cool oder wie? Klar, kommt da shäufig mal vor, wenn der baum viel Sonne abkriegt, aber gefreut habe ich mich dennoch wie ein Kleinkind.

Danach hatte ich noch Zeit vor der Arbeit und bin nach Akihabara gefahren.
Akihabara ist das Technikviertel und das Anime-Extrem-Viertel Tokyos.
Aber mir hat es überhaupt nicht gefallen. Es war viel zu viel zu crowded und es hat gestunken und die Leute waren komisch. Überall war zu laute Musik und zu aufdringliche Verkäufer. Mal davvon abgesehen, dass sich dort tatsächlich ein maid-Cafe nach dem anderen befindet und die Maids auch immer draußen stehen. jetzt im kalten Halbjahr tun mir die Mädels echt leid.
Zwar sind Maid-Cafes an sich nichts anrüchiges, jedoch habe ich auch vermeintliche "gekaufte Dates" gesehen, d.h. Mädels in Animekostümen gehen mit Jungs für Geld aus und tragen dafür das vom Herren favourisierte Outfit. Genauso wie es genug Läden gab, deren Werbeplakate ich eigentlich nicht in eine öffentlich zugängliche Straße hängen würde.
So sehr ich auch selbst Otaku bin, ich kann diese extreme Form nicht ab... War wohl einer der letzten Besuche von Akihabara.
ABER:: Ich hbe dort einen Supermarkt mit Ausländischen Produkten gefundne. Dort gibt es nicht nur Lindt und Rittersport und Knuspermüsli sondern auch Sauerkraut und Rotkraut und erschwinglichen Käse!
Zu Weihnachten werde ich also traditionell Kochen. Yippi. Das war das beste an meinem Besuch in Akihabara, ehrlich. lol

Und damit verabschiede ich mich erst mal. War auch erst mal genug, oder?

Bis zum nächsten Mal,

Jaa ne~

1 Kommentar:

  1. Was und wo arbeitest du jetzt genau? Wie genau sieht ein normaler Tag für dich aus?

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