Donnerstag, 1. Mai 2014

Nagasaki 長崎

Das wird jetzt wieder ein furchtbar langer Eintrag, weil ich so lang nicht mehr aktualisieren konnte. God damn.

1. Nagasaki

Nagasaki war wirklich sehr schön. Die Stadt, mit natürlich Geschichts-schwerer Vergangenheit ist zwar nicht die größte aller japanischen Städte, hat aber tatsächlich so einiges zu bieten.

Nachdem wir an einem furchtbaren Mistwetter-Tag ankamen - es war kalt, windig, regnerisch und auch ansonsten völlig beschissen -, haben wir das beste draus gemacht und sind zum Atomic Bomb Museum Nagasaki gestiefelt.
Für 200 Yen (für uns mit Rabattkarte 100 Yen) Eintritt wird einem eine Fülle an Geschichte, Fundstücken und Einzelschicksalen geboten.
Die Geschichte des zweiten Weltkrieges, insbesondere die Amerikanisch-Japanische Beziehung (wenn man es so nennen kann...) ist für mich im Museum in Nagasaki weit aus besser rüber gebracht worden. In Hiroshima fand ich es etwas anödend in Fließtexten, die eh niemand konzentriert lesen konnte.
Dafür bietet Hiroshima etwas mehr, wenn es um die menschlichen Schicksale und vor allem Folgeschäden nach der Attacke geht. Das geht richtig unter die Haut und ist sicherlich nicht jedem zu empfehlen.
Ich habe in Nagasaki nicht geweint, in Hiroshima musste ich mir Tränen verkneifen.

Anyway, das Museum un Nagasaki ist sicherlich zu empfehlen. Und da im geschichtsunterricht in Deutschland quasi kaum bis gar nicht (weil die Geschichtslehrerin sich nicht aushosen kann), gesprochen wird, sollte man beide Atomic Bomb Museen, wenn man in Nagsaki/Hiroshima ist, besuchen.

Jedes Jahr werden übrigens Kraniche von Japanern, Ausländern usw. gefaltet und können im November an die Museen gespendet werden. Diese gesammelten Papierkraniche werden dann an in einer Friedenszeremonie aufgehängt.

Ich habe es mir natürlich nicht nehmen lassen, auch einen Kranich zu falten.

Warum werden diese Kraniche gefaltet?
Nun, dieses Einzelschicksal hat mich in Hiroshima tatsächlich zu Tränen gerührt.
So wurde ein Mädchen in Hiroshima nach dem Krieg und der Atomic Bomb. Scheinbar gesund und ohne jedwede Einschränkungen, trotz der Tatsache, dass ihre Mutter radioaktiver Strahlung ausgesetzt war.
Eine der Sportlichsten ihrer Schule, gute Leistungen... und dann verschlechterte sich ihr gesundheitszustand und man stellte Leukämie fest. Sie verbrachte eine wirklich lange Zeit im Krankenhaus und faltete währenddessen Papierkraniche. Nach japanischer Erzählung geschieht nämlich etwas Gutes dem Menschen, der tausend Kraniche faltet. Sie faltete übrigens weitaus mehr. 
Es half alles nichts und sie verstarb. Danach haben Klassenkameraden, Lehrer und Unterstützer zusammen ein ihr zu Ehren ein Denkmal für all die aufgrund des Krieges verstorbenen Kinder errichtet, das heute auch noch in Hiroshima steht und die Kraniche sind zum Symbol des Friedens geworden.

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Am Tag darauf war auf einmal ein super geniales Wetter - unfassbar.
Also wurde Sightseeing betrieben.
Wir stiegen auf einen Berg. Genossen die Aussicht.

Nagasaki - Daytime View

Danach ging es weiter: Runter zu der "Meganebashi", der ältesten Steinbrücke ihrer Art in Japan mit netten Koi und Schildis überall drum rum.

Auch wurden die Einkaufsstraßen unsicher gemacht und durch das zuckersüße chinesische Viertel sind wir auch gestromert - Es war echt winzig im Vergleich zu dem in Yokohama. haha

Danach ging es zu einem klasse Onsen von dem man auch einen gigantischen View über Nagasaki hatte... wir verbrachten dort drei Stunden!

Und danach ging es wiederum zu einer anderen Aussichtsplattform, um Nagasaki bei Nacht zu bestaunen.

Nagasaki Nightview
- einer der schönsten drei in Japan - 

Am nächsten tag bin ich alleine dann zur sog. "Kriegsschiffinsel" gefahren. 
Wieso die so heißt, kann man an dem Bild erahnen:

Kriegsschiffinsel

Diese seit über 40 Jahren verlassene Insel diente ehemals dem Kohleabbau und hatte nichts mit dem Krieg führen zu tun. nur arbeiteten dort auch Koreaner unter unmenschlichen Bedingungen, als Japan Teile Koreas besetzt hatte.


Eindrücke von der Kriegsschiffinsel


Interessant war es - mit Bootstour und englischem Audio-Guide 3.900 Yen.
Bei schlechtem Wetter hätte es aber sicherlich beeindruckender ausgesehen.

Danach habe ich mich mit Stefanie wieder im chinesischen Viertel getroffen. Traditionelles Nagasaki-Essen stand auf dem Plan:

Champon - Nudeln in einer weißen Soße auf Fischbasis mit Gemüse und Fisch (Tintenfisch) und...

Sara-Udon
Harte Nudeln mit gebratenem Gemüse

Die Sara-Udon haben mir persönlich besser geschmeckt. Ich mag die Kombo aus knusprig und eher weich.
Danach noch ein Eis und dann ab zum Bus - nach Fukuoka. Damit geht es dann im nächsten Post weiter.

Jaa ne~











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