Donnerstag, 19. September 2013

Okay, let's...

...wright some shit about my life.

Mit dem heutigen Abend ist schon der zweite Tag, den ich in Japan verbringe, vorüber.
Nachdem ich vorgestern 10:55 Uhr von Leipzig abgeflogen bin, vergingen knapp 21 Stunden bis ich auf japanischem Boden stand.
Zwischendurch gab es „Komplikationen“ beim Flug von Frankfurt nach Hongkong (die ich Gott sei dank verschlafen habe!) und das wohl schlechteste Reisgericht meines Lebens (aber zum Schutze von Cathay Pacific: Das anschließende Frühstück und das Mittagessen waren verdammt lecker!) sowie ein Hello Kitty Flugzeug (siehe Bild).
Typisch für mich habe ich es mir mehrmals etwas shcwerer gemacht, als es hätte sein müssen: In Hingkong bin ich auf der Suche nach gate 64 doch tatsächlich dreimal an der richtigen Schlange vorbeigelaufen und in Narita habe ich mich beim ersten mal an der falschen „Foreigner“-Schlange angestellt. Das hat mich bestimmt zusammen zwei Stunden Zeit und Nerven gekostet.

Honkong 6:50 Uhr

Nach der „Foreigner“-Kontrolle lief aber alles soweit gut: Ich fand schnell und preiswert Adapter (Bloß nicht in Deutschland kaufen! Viel zu teuer oder irgendwelcher Billigschrott, absolut nicht zu empfehlen.), trank bei Starbucks einen Matcha Frappuccino (der nicht nur besser schmeckt, sondern auch 55 Cent günstiger ist als in Dtl.) und genoss das Gefühl, dass der Stress endlich vorbei wäre.
Nun gut, zu früh gefreut.
Nun wurde ich das erste Mal ins Tokioter Straßenverkehrsnetz reingeworfen und musste mit meinem behelfsmäßigem Japanisch und unsicherem Englisch irgendwie den Weg erfragen (die Route, die ich mir ausgedruckt hatte, sollte mich 3000 Yen kosten, das war mir dann doch leicht zu viel...). Also erst mal bei zwei verschiedenen Zugunternehmen rumgefragt und dann um 1190 Yen ärmer zur Keisei Line getrabt. Hier erfuhr ich das erste Mal die berüchtigte japanische Höflichkeit und Freundlichkeit: Man bat sich an, mit mir gemeinsam meine -zig Koffer zu tragen! So etwas ist mir sonst bisher nur in London passiert.
In der Line angekommen machte sich schnell Unbehagen breit: Ich fuhr schon seit 30 Minuten und immer noch war meine Haltestelle nicht angezeigt worden. Es war ca. 18:00 Uhr und schon verdammt düster draußen. Ich wollte nicht unbedingt in dieser 10-Millionen Metropole im Dunkeln mit meinem Gewicht noch einmal in Koffern aufgewogen durch die Gegend irren.
Meine Sitznachbarin hatte wie viele (bzw. gefühlt 95% aller..) Japaner ein iPhone und tipppte lustig SMS. Ich fragte sie also, ob sie mir sagen könne, ob ich die Haltestelle verpasst habe und sofort öffnete sie das japanische „easy go“ um mir zu zeigen, dass meine Haltestelle noch kommen würde. Nachdem sie kurz noch eine Nachricht beantwortete, öffnete sie ungefragt ein zweites Mal ihre App und zeigte mir sogar, wann wir an meiner Haltestelle ankommen würden. So lieb und höflich!!! ;A;
Ich wusste also, dass ich noch 40 Minuten fahren müsse. Ich käme damit wohl doch im Stockdunkeln zu meinem Ziel...

Narita Airport 15:50 Uhr

In Nippori hieß es dann Umsteigen in die Yamanote Line. Ich rannte also völlig blindlings zum Zug ohne mich zu fragen: „Fährt der überhaupt in die richtige Richtung?“ Und wie das mit dem Glück so ist, fuhr er natürlich in die andere. Also nach zwei Haltestellen ausgestiegen und in den Zug richtiger Richtung gestiegen. Nur noch einmal Umsteigen und ich wäre am Ziel.

In Shinjuku (dem größten U-Bahn/Zug/what ever Umsteigebahnhof meines Lebens) kam ich auf die „gute“ Idee mir doch jetzt noch eine SUICA Card zu kaufen (ähnlich der Londoner Oyster Card jedoch ohne Tageskartenrabatte oder ähnliches).
Gesagt getan und guter Dinge mit aufgeladener Suica Card Richtung U-Bahn gestiefelt. Was ich nicht bedacht hatte: Der Fahrkartenschalter war in einer Station drin. Als ich die Station verließ, hätte ich wohl irgendwie nicht meine Suica Card einlesen lassen sollen, habe es aber getan. Und dann, beim Eingang zu meiner Station, versperrte mir eine Schranke den Weg und der Automat quietschte laut begleitet von rotem Leuchten. Das konnte nichts Gutes bedeuten und tat es auch nicht..... Der nicht-englisch sprechende Bahnhofsangestellte meinte, ich solle zum East Gate und dort meine Karte einlesen lassen. Doch auf dem Weg zum East Gate lag noch ein Gate, das meiner Suica Card wieder nicht gut gesinnt war. Also wieder zurük und zum nächsten Bahnhofsangestellten. Dieser hat dann irgendwas an Daten in der Karte gelöscht (Gott sei dank!) und sie ging wieder. Er hat wohl die Verzweiflung in meinen Augen gesehen lol
Nun gut, dann habe ich dann noch meinen Plan verloren und wusste nicht mehr, welche Linie ich nehmen muss, aber dank einer SMS meiner Gastmutter hatte sich das Problem schnell geklärt.
Irgendwie saß ich dann 20:14 Uhr in der U-Bahn Richtung Hikarigaoka. Yokatta!
In der U-Bahn musste ich bemerken: Es gibt sie wirklich, die salarymen, die so angeregt shoujo-manga lesen. Ich glaube, Japan ist wohl das einzige Land, in dem das geht. Genauso wie auch nur dort „Mitt40er“ auf ihrer PSP Pokemon spielen. Aber das macht Japan ja genauso aus wie die Höflichkeit, die unverschämt vielen Handys und so weiter.

20:40 Uhr stand ich am Bahnhof und meine Sachen wurden ins Auto geladen. Ich war so müde.. und so hungrig! Das Viertel in dem ich jetzt für 12 Tage wohne, ist ein Traum. Es ist ruhig, aber man hat megamäßige Einkaufsmöglichkeiten, es riecht morgens gut und die U-BahnStation ist super zu erlaufen. Richtig schön!
Nachdem mir mein Zimmer gezeigt worden ist, hieß es noch kurz ein, zwei Lebenszeichen via Internet von mir zu geben und dann ab ins Bett. Zum Abendbrot gab es übrigens gesalzene Erdnüsse, Zwiebelcracker und eine Tafel Ritterpsort. Naja, ich war wie gesagt echt hungrig.

Das war mein erster Tag~ über Umwege irgendwie zum Ziel gekommen. Yay.
Trotz Hektik und fremder Umgebung hat mich Japan aber schon von der ersten Minute begeistert. Das ging heute genauso weiter, aber das schreibe ich lieber getrennt von dem hier.

Jaa ne.


2 Kommentare:

  1. Ah dass die Karte nicht richtig eingelesen wurde passiert voll oft, das ist kein Problem. Die kommen dann zu dir und regeln dass dann, ist mir häufiger passisert.. Japaner sind wirklich freundlich die Erfahrung hab ich auch gemacht. Wenn du irgenwohin musst, lass dir die Adresse im Zweifelsfall aufschreiben, und zeigs Leuten damit kommt man gut weiter. Wir haben sogar im Laden gefragt wie wir unser Ziel finden und haben einen ausgedruckten Plan gekriegt mit einen eingezeichneten Weg. Das war richtig nett. :))

    Noch viel Spaß. :)

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