Freitag, 20. September 2013

Yokohama~

Heute habe ich den zweiten vollen Tag in Tokio verbracht. Eiskalt 7.00 Uhr aufgestanden und geduscht. Auch die Duschen hier sind anders...
mit einer elektrischen Anzeige stellt man die exakte Temperatur des Wassers ein und wirkliche Duschkabinen gibt es auch nicht. Zumindest ist die Dusche in meiner aktuellen Bleibe eher ein Duschraum mit eingebauter Badewanne.
Auch das Leitungswasser in Japan ist anders. Zwar kann man es problemlos trinken – Gott sei Dank – aber es hat einen sehr sehr starken Chlorgeruch. Nachdem duschen erinnert mich die dusche daher etwas an ein Schwimmbad.

Beim Frühstück stellte sich heraus, dass in Japan „Schoko-Creme“ mit der Konsistenz fester Marmelade verkauft wird. Sowas habe ich sonst noch nirgendwo gesehen. Es war in etwa als würde ich mir die klebrige Füllung von „Mars-Riegeln“ auf mein Brot schmieren. Leider mag ich keine Marsriegel. Ich werde mein geliebtes Nutella vermissen ;A;

Danach ging es für mich nach Yokohama. Die Nachbarstadt ist für 800 bis 900 Yen erreichbar. 1600 Yen sind etwas weniger als 15 Euro.
Von meinem Stadteil aus bis Yokohama dauert es anderthalb Stunden. Dort angekommen habe ich mir mehrere Parks (sehr spektakulär) und eine Ausländer-Friedhof (noch spektakulärer) angeschaut. Die Gelände waren sehr sehr schön nund spendeten mir in der Hitze angenehme Kühle. Danach ging es in die Shoppingmeile von Yokohama: Die Motomachi-Straße.

Ein Eingang des Yamashita-Parks

Ich kann die allen Besuchern von Tokio nur empfehlen. Wahnsinnig tolle kleine Bekleidungsläden und tolle Porzellan- und Holzmanufakturen! Es hätte mir nichts gebracht, jetzt schon etwas für Freunde und Familie zu holen, aber ich musste mich seeeeehr oft wirklich zurückhalten. Auch gibt es dort auf drei Etagen einen Laden nur für „cute/kawaii“ Stuff. Ich war hin und weg. Und habe gleich mal für meine Belange ordentlich was mitgenommen. Zwar immer noch nicht preiswert, aber auf jeden Fall günstiger als in Deutschland, konnte ich mich nicht zurückhalten. Haha. Naja, momentan mache ich ja noch „Urlaub“~

Mein eigentliches Ziel in Yokohama war jedoch das chinesische Viertel. Die größte Chinatown Japans wird mit „preiswerten Restaurants“ angepriesen. Im Vergleich zu Shibuya empfand ich die Preise jedoch höher! Teilweise sogar ums doppelt. Dennoch war Chinatown seinen Besuch auf jeden Fall wert. Die Farben, die Gerüche, die Menschen. Es war wirklich toll. Und eben noch etwas authentischer als beispielsweise Soho in London.

Das "blaue Tor" in China Town

Sehr süß: Anstelle von Kugelschreibern oder Schlüsselanhängern mit eigenem Namen, fand ich Essstäbchen mit eigenem Namen. meiner war leider nicht dabei, das hatte ich mir aber schon fast gedacht.

O-hashi mit Namen

Als ich mehrmals durch Chinatown hindurchgelaufen bin, ging es zum nächsten Kouban, einer Polizeistation. Dort wollte ich den Weg zur Yokohama Arena erfragen, wo am Abend Infinite spielte. Ich bekam auch recht schnell eine Wegbeschreibung auf einen Stadtplan gemalt und machte mich auf den Weg. Dort angekommen, stellte sich heraus, dass der Polizist mich entweder falsch verstanden hatte oder etwas vertauscht hatte. Am eingezeichneten Ort war keine Yokohama Arena und die netten KFC Mitarbeiter hatten auch noch nie von einem solchen Gebäude gehört.
An dieser Stelle zeigte sich mal wieder die japanische Freundlichkeit: Ein KFC Mitarbeiter begleitete mich zur nächsten U-Bahnstation und fragte dort die Bahnhofsaufsicht. Beide konnten sie nun sagen, welche Linie ich nehmen muss. Leider konnte ich ihnen die genaue Haltestelle nicht entlocken. Also fuhr ich zur zentralsten Haltestelle (Yokohama Bahnhof). Dort angekommen suchte ich jemanden, den ich fragen konnte. Kriterien waren: Er musste kompetent aussehen und so, als könne er Englisch, er dürfe nicht im Stress sein und er müsse ein Handy mit Internet haben. Wenige Minuten später fand ich draußen einen netten Herrn, der nicht perfekt aber ausreichend Englisch konnte. Mehr flehend als bittend fragte ich, ob ich sein Internet zum Suchen einer Adresse benutzen könne und ob er mir anschließend womöglich die Haltestelle sagen könne. Beides war schnell getan. Und auch hier wieder wurde ich bis zum Eingang der U-Bahn begleitet. So nett!

In Shin-Yokohama angekommen war ich schnell an der Arena und stand für das Official Merchandise an. Kurz bevor ich dran kam, war alles ausverkauft.

Nun kurz zu Konzerten in Japan: Diese sind komplett anders als Konzerte, die ich in Deutschland besucht habe! Man hat meist Sitzplätze und auf dem Ticket eine zugewiesene Reihe und Nummer. Anstatt stundenlang anzustehen, geht man in der Stunde vorm Konzert in die Halle, zeigt sein Ticket vor und setzt sich auf seinen Platz. Alles so entspannt und ruhig, fast wie im Theater... aber daran ist wohl auch die japanische Mentalität Schuld. So gab es zwei Momente auf dem Konzert, wo alle still waren und nicht mehr kreischten/klatschten/what ever. In Deutschland unvorstellbar. Da wird bei jeder Gelegenheit laut auf sich aufmerksam gemacht. Besonders bei einem Kpop-Konzert. Auch stehen die Japanerinnen zwar auf wenn die band auftritt, aber sie bewegen sich zur Musik meist nicht mit, sondern bewegen nur ihren Lightstick. Schade eigentlich.

Das Konzert an sich war der Oberhammer. Ich habe noch nie ein so gutes Konzert miterlebt. Schon allein, dass es pünktlich startete! Licht, Laser, alles andere liefen perfekt und es war einfach nur überwältigend. Wohl einer der schönsten Momente, die ich überhaupt in Japan haben werde. Das Tickt war jeden Cent wert.
Aber ich will euch nicht mit meinen band-Schwärmereien langweilen.

Mal nebenbei ein Beweisfoto, dass ich auch wirklich hier bin: Sehr zersaust aber glücklich im chinesischen Viertel Yokohamas lol

Noch ein Tipp am Rande: Informiert euch bevor ihr spät abends von weit weg nach hause fahrt, wann euer letzter Anschlusszug fährt. Das erspart euch eine Stunde nervenzerreibender Panik und Rechnereien, wie viel das Taxi womöglich kostet.


Schlaft gut~



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