Freitag, 20. September 2013

Wieso es manchmal schwer ist, Gaijin zu sein...

So, meine lieben, auf ein Zweites: Ein kurzer Bericht über den gestrigen Tag, ehe ich vom heutigen Bericht.

Ganz nicht-Jetlag-like bin ich zur exakt gleichen Zeit wie in Deutschland aufgewacht. Wirklich aus dem Bett wollte ich nicht, obwohl die Sonne in meinem Zimmer strahlte (und ich ahnte, dass es verdammt heiß werden würde!). Zum Frühstück gab es die übergebliebenen Apfel vom Flug, ich musste mir noch irgendwo was ordentliches kaufen....

Ich lernte meine Mitbewohner kennen: Einen Spanier, der hier seit sechs Monaten studiert und vier Franzosen, die nur bis Samstag da sind und anschließend nach Hokkaido fahren, um dort ein Jahr zu studieren.
Nach dem Frühstück machte ich mich nach Shibuya los. Der Plan: Ein Handy kaufen.
Dieser Plan wurde für vier Stunden erst mal dadurch unterbrochen, dass ich durch die Straßen lief, einen Shop nach dem anderen abklapperte und Fotos schoss. Shibuya ist wirklich toll! Unmengen an Menschen auf den Hauptstraßen und fast leere Seitenstraßen, auf denen sich häufig das ein oder andere süße Restaurant oder ein alternativer Kleiderladen zeigt.

Diese Lampe befand sich an einem Café in einer Seitenstraße

Und noch einmal eine Seitenstraße~

Irgendwann landete ich dann bei Softtbank. Die Erlaubnis zum Handykauf in der Hand, musste ich eine gut halbe Stunde warten. Endlich dran sagte mir die sehr freundliche, englischsprachige Verkäuferin, dass es auch mit offiziellem Dokument nicht geht, denn meine Mutter sei keine japanische Bürgerin. Tja, aus der Traum vom schnellen Handy. Gott sei dank unterschreibt meine Gastmutter für mich Ende nächster Woche den Vertrag ;A;
Überhaupt sind die Hausbesitzer äußerst nett und freundlich. Wie sowieso jeder hier.

Dennoch kann die „Zuvorkommenheit“ der Japaner manchmal belastend sein. Will man im Supermarkt etwas unbeholfen zu einer Frage auf Japanisch ansetzen, wird man sofort unterbrochen und zum nächsten englischsprachigen Mitarbeiter gebracht. Und wenn es keinen englischsprachigen Mitarbeiter gibt, wird man völlig erschrocken angeschaut. Erst wenn der Satz dann raus ist und zumindest verständlich, hellt sich das Gesicht auf und das gesuchte Produkt wird einem gezeigt. Na gut, vielleicht werde ich irgendwann kompetenter wirken.

Auch was den Alltag zu Hause angeht, werde ich hier vor einige Herausforderungen gestellt: Wenn man den Wasserhahn nach unten (!) drückt, fließt Wasser (ich habe deswegen schon für -zig Überschwemmungen gesorgt...) und wenn man bei der Toilette das Schloss von der Tür wegdreht, ist sie verschlossen. Auch habe ich ganz schöne Ehrfurcht vor dem Gasherd meiner Gastfamilie. Allein würde das Ding niemals anzünden... naja, first world problems halt.

Gestern Abend war ich auch das erste Mal im Supermarkt einkaufen. Allem voran gilt, dass 24-Stunden-Läden teurer als normale Supermärkte sind. Aber selbst in den Supermärkten sind Exportgüter und auch einheimische Produkte... teuer.
Ohne Mist, wir Leben in Deutschland wirklich im Sparparadies! Wir sollten dankbar sein, eine Packung Toast schon ab 45 ct zu bekommen und, dass wir mit Flixbus für 30 Euro nach Hamburg und wieder zurückkommen. So was findet man sonst glaube nirgendwo.
Hier zahle ich für 6 Scheiben Toast ca. 1,5 Euro (okay, es ist auch Vollkorntoast, aber ein wenig bewusst möchte ich mich schon ernähren). 30 bis 50% reduziert gibt es im Supermarkt ab 20 Uhr die Bentoboxen. Doch jeden Tag so etwas zum Abendbrot scheint mir auch nicht das Richtige... ich schau mal, wie ich mich in der nächsten Zeit einrichte.
Jedenfalls sollte jeder, der nach Japan kommt,d as Klischee vergessen Ostasien = Günstig. Das gilt bestenfalls noch für Chinas.

Japanische Supermärkte sind übrigens wie kleine Märkte. Einfach unvorstellbar toll. An jeder Ecke steht ein anderes „Omchen“ und möchte dir irgendwas verkaufen.

Aber genug mit den unschöneren Dingend es Lebens. Ich bin sehr glücklich in Japan zu sein. Und bis ich in meinem Long Stay House bin, genieße ich die 12 Tage „Urlaub“ mit vollen Zügen :)


Jaa ne~

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