...ich werde im Juli dort sein.
Aber für Strand und Cocktails war es am vergangenen Wochenende (18./19.01.2014) chotto samusugiru. A bit too cold.
Daher war dann doch eher Kultur angesagt.
11.00 Uhr ging es von Asakusa aus los, 13.00 Uhr waren wie in Kamakura.
Nur 52 Minuten von Shinjuku Eki entfernt, fährt es sich ganz easy in diese alte Tempelstadt. Am Bahnhof angekommen hieß es erst mal Mittagessen, danach mit der Lokalbahn weiter zur Haltestelle next to our hotel.
Zu japanisch "Ryokan" war unser Hotel ein etwas höherpreisigeres mit einer Ausstattung wie man sich das Vorstellt: Tatamimatten, Futon, flachem Tisch, Teeservice und so weiter. Ein sehr hübsches Bad und Wintergarten waren ebenfalls im Preis inbegriffen.
Nach Abgabe des Gepäcks ging es direkt zu DAI-BUTSU.
Wenn man weiß, dass "butsu" zu deutsch "buddha" bedeutet und dieses Bild sieht:
Daibutsu
...kann man sich denken, was "dai" bedeutet, nämlich "groß".
Sehr beeidruckend und für gerade mal 20 Yen darf man sogar in den Riesen hineingehen.
Danach ging es mit der Lokaleisenbahn weiter Richtung Enoshima. Diese kleine Insel erreicht man in vielleicht 15 Minuten von der gleichnamigen Haltestelle zu Fuß über eine Brücke.
Dort angekommen durften wir eine endlose Straße von Souvenir Shops und Restaurants mit Fisch im Angebot betrachten. Es war Wahnsinn - und was man dort für Muscheln kaufen konnte! Echt riesig.
Enoshima ist die Insel der Liebenden. Ein großer Schrein ist dort einer Liebesgöttin geweiht und viele Paare kommen dort hin um zu beten. Das kitschige pinke Herz, das als Symbol für den Schrein überall drauf gegedruckt war, hat etwas genervt.
Hauptgrund um nach Enoshima zu fahren war jedoch ein traumhafter Sonnenuntergang, den man von dort aus betrachten konnte:
Enoshima - Sonnenuntergang
Wären die Wolken nicht gewesen, man hätte Fuji-san gesehen. ;A;
Nach Enoshima ging es wieder auf das Festland: Abendbrot essen.
Eine riesen Schüssel Reis mit gekochten Babysardinen (no joke, die sind ca. zwei Zentimeter lang und kreidebleich) und dazu herrlich angerichtetes Sashimi. Zubereitet von älteren Damen im Kimono - es war Klasse.
Danach ging es wieder ins Ryokan, noch schnell Tee trinken, Sento machen und ab in die Heia.
Normalerweise ist wenn man ein Ryokan bucht Frühstück und Abendbrot inbegriffen. Leider war das Abendbrot schon ausgebucht, daher gab es nur traditionalles Frühstück für uns.
Wenn man in ein Ryokan geht, gilt es zu beachten, dass man die Schuhe im Allg. schon im Foyer ausszieht und "Hausschuhe" bekommt.
Im Zimmer liegen Yukata bereit, die man während des Aufenthalts im Ryokan tragen darf.
Das Abendbrot gibt es meist zu einer festen Zeit, in dem Falle 19.00 Uhr abends, das Frühstück genauso - leider Gottes zwischen 8.00 Uhr und 8.30 Uhr.
Eine halbe Stunde vor Einnahme des Frühstücks gibt es einen Weckservice, der betritt nicht das Zimmer.
Dann kamen bei uns 10 Minuten später zwei junge Knaben herein, vielleicht 16, die die Futons weggeräumt haben und den Tisch richtig hingestellt haben.
Dann kam eine ältere Dame, die hat das Teeservice weggeräumt, Sauber gemacht und danach das Essen gebracht, auf dem Tisch angerichtet und uns nur das Beste gewünscht.
Danach ging es ans Essen. Und 30 Minuten später kam die Dame wieder, um alles abzuräumen.
Wir waren uns nicht sicher, ob man das so macht, aber wir haben einfach das ganze Geschirr ordentlich gestapelt und die Reste auf einen Teller getan. Ich kann nicht mehr sagen, ob sie das überrascht hat oder nicht.
Ein trad. japanisches Frühstück besteht vor allem aus einem: Gemüse und Reis. Neben gekochten, gegarrten, rohen und eingelegtem Gemüse gab es kleine Portiönchen Tofu mit Erdnusssoße, geräuchterte Flunder, Muschelsuppe, und einige andere Kleinigkeiten.
Auf jeden Fall ein gesundes, ausgewogenes, eiweißreiches Frühstück. Es war genial! Einmal wollte ich das Erleben und es hat sich gelohnt. Ernährt man sich so den lieben langen Tag, man würde die 100 Jahre wahrscheinlich übersteigen.
Danach ging es an den Check out und das bezahlen.
Und schwupp die wupp waren wir wieder draußen. Es war ein toller Aufenthalt. Eine Nacht hat aber dennoch 104 Euro p.P. gekostet.
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Im Anschluss haben wir Hasedera besucht. Selbst nach Kyoto und Kiyomizudera muss ich sagen, dass das für mich die bisher schönste Tempelanlagen war.
Neben einem gigantischen Ausblick auf Kamakura und den Ozean (siehe Bilder), hatten wir zusätzlich noch das Glück, die ersten Ume-Blüten (Pflaumenblüten) betrachten zu dürfen. Wie meine Sakura im November etwas zu früh. lol
Kamakura + Pazifik von Hasedera aus gesehen
Eine zuckersüße Pflaumenblüte <3
Danach ging es an den Ozean.
Und nun muss ich Partei für Japan ergreifen und sagen, dass der pazifische Ozean trotz Umweltkatastrophen und Fukushima noch sehr gesund zu sein scheint. Es war ein Wahnsinn, was wir auf nur einem 300 m langen Stückchen Strand an Muscheln und Meerestier gefunden haben. Dagegen sieht die Ostsee schon lange alt aus. Riesen Schnecken, Muscheln, Quallen, Seesterne, Krebse, Seeigel...
Natürlich habe ich als Sammlerleidenschaft gleich welche mitgenommen.
Muscheln, welche ich am Strand in Kamakura gefunden habe.
Danach wieder Eisenbahn, wieder Kamakura Station, wieder Mittagessen. Und wieder laufen... zur Kitakamura Station. Auf dem Weg wurde noch der wichtigste Zentempel Kamakuras und eine traumhafte Tempelanlage neben Kita-Kamakura Station besucht.
Ich lege jedem, der dort ist, ans Herz, die sonntägliche Zenmeditation am Engaku-ji Tempel von 9 bis 11 zu machen. Die haben wir zwar verpasst, aber mir wurde sie mehrfach empfohlen.
Und nicht zu letzt ist sie rein kostenlos (;
Ich habe, wohl weil wir 8.00 Uhr geweckt wurden, die ganze Zugfahrt zurück geschlafen. lol
Kamakura war genial, gehört wenn man in Tokio ist auf jeden Fall auf die ToDo List und bei etwas mehr Budget auch ein Ryokanbesuch.
Jaa ne~
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