Montag, 20. Januar 2014

Kurismasuuuu und Silvester und so. Ja, schon wieder zu spät, I know.

Mit die schönste zeit im Jahr (sofenr in der Kälte überhaupt was schön sein kann), ist mal wieder vorüber. Und diesmal habe ich diese Zeit das erste Mal allein, fernab der heimat verbracht.

Fangen wir erst mal mit dem Lieblingsfest der Deutschen an: Weih~nach~ten.
Dieses Jahr war zumindest der weihnachtsabend für mich recht unbesinnlich. Es ging nämlich ins Izakaya und dort wurde fleißig gegessen, getrunken und der Abend genossen. Aber mehr als ein "Merry Christmas" haben wir uns nicht gewünscht.

am ersten Weihnachtsfeiertag, bzw. an "Weihnachten", dem 25. Dezember, war ich dann noch mal im SeKaBi (Abkürzung für das Restaurant, in dem ich arbeite) ein paar Stunden arbeiten.
Ich hatte mich an diesem Morgen gewundert, warum die Tische auf einmal völlig anders standen... denn fast alle Doppel- und Dreiertische wurden zu Einzeltischen umfunktioniert für zwei Personen.
Der Grund: "Man erwarte vorwiegend Pärchen an Weihnachten."

...und das ist nicht unbegründet. Tatsächlich ist Weihnachten in Japan mehr Valentinstag als mit unserem Weihnachten zu vergleichen. Da beschenken sich Boyfriend und Girlfriend, oder die besten Freunde, aber Familien eben eigentlich nicht.

Wenn die Theorie von meinem boss doch bloß aufgegangen wäre... stattdessen waren endlos viele Kids da. Die machen doch die Tische immer so dreckig...

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Anyway, am Abend ging es dann nach über drei Monaten mal wieder zum Narita Airport. Dem Flughafen, an dem ich damals angekommen bin.
Und eines sage ich euch: Wenn möglich, dann landet oder fliegt niemals von Narita ab!!!! Der Flughafen ist nicht nur alt und herrlich unübersichtlich, er ist auch noch am Arsch der Welt. Ich empfinde es als höchst positiv gedacht, diesen Flughafen noch "Tokio, Narita Airport" zu betiteln.

Was wollte ich dort? Natürlich meinen lieben Paul abholen. Mein geschätzter langjähriger Tanzpartner und gutester Freund kam mich doch tatsächlich in der Weihnachtszeit besuchen. Yippiiiii.

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Am 26. ging es dann gleich mal ans rumreisen. Es war Donnerstag und wir besuchten eine Eislaufbahn um Akasaka-Mitsuke. Das lustige? Dort ist ein Fernsehstudio direkt an der Eisbahn und an dem Abend wurde das Wetter direkt von der Eisbahn aus gefilmt. Und weil Paul mit seinen über-1-Meter-90 natürlich aus der Masse ein wenig heraussticht, wurden wir gleich mal rangezoomt und dem japanischen Fernsehen als deutsche Besucher vorgestellt. SO COOL! Ayeah~

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Am 28. war dann die von Stef und mir organisierte Weihnachtsparty. Wir haben gewichtelt und es hat tatsächlich (fast) alles geklappt und jeder hat ein Geschenk bekommen!
Nur hat mir dieser Abend noch einmal mehr bewiesen, dass Japaner kein feeling für Weihnachten haben.
So wurden "Geschenke2 nicht verpackt bzw. in einer grauen Plastiktüte abgegeben un mit 60%iger wahrscheinlichkeit die Namen gleich ganz weggelassen.
Aber das war auch ein Fehler von mir... ich hatte einfach vorausgesetzt, man wüsste wie das geht.
Aber im großen und ganzen war es klasse und jeder hat, glaube, entweder was Schönes oder zumindest was lustiges bekommen.

Für mich gab es übrigens dank Paul viele schöne Briefe und Aufmerksamkeiten von meinen Freunden in der Heimat. Noch einmal ein riiiiiesen Dankeschön dafür. Ich heule selten aus Freude...
Und es gab ein großes Package aus Deutschland mit Schoki und B-a-l-e-a. Nichts geht über die DM Eigenmarke. Balea Duschbad (Glücksrausch ;A;), Deo, Shampoo, Spülung und Körperpeeling.
Und es gab einen neuen laptop für mich. Großartig... endlich Photoshop nutzen ohne jeden Moment mit einem Absturz zu rechnen. Goshhhh...

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Nun zu Silvester. Dat war echt nice.
Zuerst ging es nach Shibuya - geplant war, auf dem Shibuya Cross ins Neujahr reinzuzählen. leider wurde ausgerechnet in diesem Jahr die Kreuzung sowie ein Haufen Straßen nicht für die Autos gesperrt, sondern für die Passanten.
Na super, dachten wir uns, als man uns relativ unfreundlich in eine Seitenstraße lotste. So viele Polizisten habe ich selten gesehen. Irgendwie entschieden wir uns dann aber doch, auf die Kreuzung zuzusteuern und landeten an einer Blockade.
Ich also zwischen tausend jungen Leuten und Metallstangen eingequetscht, wurde der Druck der Masse natürlich stärker und stärker... bis die Absperrung brach. Die Leute rannten auf die Straße, johlten und wünschten sich ein frohes neues Jahr. Ich hab nicht mal genau mitbekommen, wann nun Neujahr so wirklich begann. Korken knallten und alles war happy.
Lustig anzusehen war es, dass jedes Mal, wenn die Ampeln grün wurden, diese Menschen auf die Straße schwappten wie die Flut an den Strand. Sobald die Ampeln wieder rot waren, wurden sie alle von der Polizei wieder von der Straße geholt. So ging das 'ne ganze Weile.
Dann sind wir zu meinem Lieblings Starbucks direkt am Shibuya Cross wo man einen tollen Ausblick auf die Kreuzung hat. Dort hatte sich einiges an Polizei versammelt. Wir uns einige andere haben ganz schönen Schizzle vor ihnen gemacht und uns fotografiert.

Die Crew in Front der japanischen Polizei.

Lustig war es, nur ist es schade, dass die polizei bzw. die Stadtverwaltung es nicht zulässt. die Kreuzung wegen "Unruhen im letzten Jahr" zum Feiern freizugeben. Japan ist es wohl noch nicht lang genug gewöhnt, dass die überwiegend junge Bevölkerung auch mal Party machen will an dem Tag, an dem eigentlich mit der Familie zusammen Osechi gegessen wird und man am Schrein betet.

Ein Freund meinte ziemlich treffend: "dieses land versucht immer und überall das vergnügen zu verbieten".
ich nehme an, weil eben immer noch so viel geregelt und genormt ist, gibt es auch diese krassen Vergnügungssachen wie Roboter Cafe oder Maid Cafes... man kompensiert, oder versucht es zumindest, was durch die strenge Regierung anderer orts verloren geht.

Nach Shibuya ging es zum "Clubben" bis 5 Uhr morgens nach Roppongi. Danach in einem vollen Zug zum Yushima Shrine. von dem hatte ich schon mal erzählt, es ist der schrein, der dem Gott der Wissenschaften gewidmet ist. Ein freund von uns arbeitet dort, deswegen sind wir dort 6.00 Uhr zum beten und Glückslos ziehen, omikuji, hingegangen. Es war die perfekte Zeit: Relativ wenige menschen, keine schlange. Perfekt! Noch ein Foto mit Nabe-san gemacht und ab nach Asakusa zum Sonnenaufgang sehen und Soba-Essen. Wir waren alle... etwas hungrig.

Aufgang zum Yushima Schrein kurz vor 6 Uhr morgens

Omikuji, die bereits an Fäden geknotet wurden.


First sunrise in 2014

Um 8.00 Uhr war ich dann irgendwie im Bett. lol

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Nun zu einer weiteren Sache:

Sollte man Japan um Neujahr besuchen?
Natürlich habe ich mich gefreut, als Paul zu Neujahr da war. Aber eigentlich ist Neujahr keine gute Zeit, um Japan zu bereisen.

Die meisten Museen und öffentliche Einrichtungen sind hier nicht nur für einen Feiertag geschlossen, sondern streckenweise gleich für eine knappe Woche.
und, das kommt noch dazu, die meisten Japaner haben frei. Das heißt, alles ist voller Menschen. Alles.
Und alle sind im Neujahrsstress.
Nicht zu letzt kann man vom 1. zum 3. januar keinen tempel oder Schrein besuchen, ohne von einer Menschenmasse weggeschwemmt zu werden.

Natürlich kann man überall in dieser Zeit schöne Dekorationen sehen und spezielle Köstlichkeiten genießen., aber wer viel Sightseeing machen will, sollte lieber zu einer anderen Zeit ins Land kommen.

Jaa ne~


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