Samstag, 25. Januar 2014

Sumo

Sumo ist ein interessantes Thema.
Zum einen muss ich ehrlich sagen, dass ich mich von extrem dicken Menschen doch recht angewidert fühle.
Das ist wahrscheinlich nicht nett und unfair, aber so ist es nun mal.
Nun will ich nicht sagen, dass alle Sumo Ringer extremst adipös sind, aber meinem Schönheitsideal entsprechen sie jedenfalls nicht.
Anyway, dennoch bin ich von Sumo in gewisser Hinsicht fasziniert. Warum möchte ich nun kurz kundtun.

Sumo Halle in Ryogoku: "Ryougoku Kokugikan"


Ich habe ja schon einmal erzählt, dass ich beim Sumo Training war.
Und da sich das äußerst interessant fand... Zwar wollte ich von da an nie wieder so nah an einen Sumoringer in "Kampfkleidung" heran, aber wir waren auch - wie man oben sehen kann - recht weit von der Kampffläche weg.

Das Sumo Training hat mir bewiesen, wie traditionell dieser Sport noch ist. Viele Regeln und "Bräuche" scheinen sich in den letzten hundert(-en) von Jahren nicht geändert zu haben.
Zwar hat der Schiedsrichter nun kein Katana mehr in der Hand, um sich im Falle eines Fehlers seinerseits das Leben direkt auf dem Spielfeld zu nehmen, und auch ein paar andere krassere Regeln wurden umgeändert, aber im Großen und ganzen ist es doch noch recht ähnlich.

So sind wir sieben Uhr morgens an einem Samstagmorgen losgetigert - der Ticket verkauf startet zwischen 7 und 8 Uhr für die non-revserved 2.100 Yen Tickets.
Die richtig guten direkt vor dem Feld kosten 11.200 Yen, Teeset und das Risiko, einen oder zwei Sumoringer auf sich fallen zu erleben inklusive (ist mehrfach passiert!).

Es war eine gigantische Schlange vorm Kartenverkaufsschalter. Aber: Englisches Personal, englische Flyer, alles richtig Ausländer-/Touristen-freundlich. 

Mit wurde Ticketnummer 182 ausgeteilt. Diese musste ich dann gegen das richtige Ticket eintauschen.
Acht Uhr gingen auch die Eröffnungstrommeln los.

Während morgens die "lower class" Spiele sind, gehen gegen 14.20 die interessanten und gegen 15.45 Uhr die richtig interessanten Kämpfe los.

Wir waren zurück gegen Zwei und haben Platz genommen. 

Stef und ich am Eingangsbereich mit Maskottchen. Ist der nicht süß?
Davon gibt es ganz viele verschiedene!

Ich  erkläre jetzt nicht die einzelnen Spielregeln oder was auch immer. Jedenfalls hatte das Sumo, einen sehr zeremoniellen Charakter... wie die Spieler angesagt wurden, wie die Schiedsrichter gekleidet waren. Die die Spielrichter quasi zugedeckt wurden von Helfern mit einer kleinen Decke, wie sich die Kämpfer vorbereitet haben.... alles in allem ein unglaublich an Traditionen wertvoller Sport.
Auch schön: Hier beim Wettkampf wurde das Spielfeld natürlich von Helfern immer wieder neu in Ordnung gebracht, beim Training mussten das die Sumoringer themselves machen.
Auch ist es, wie die Japaner nun mal so sind, ein unfassbar respektvoller Sport. Hier wird weder geflucht noch sonst was, wenn man verliert. Es wird sich verbeugt und von der Kampffläche gegangen.

Das 13.000 Sitzeplätze große Stadion war ab 15.45 tatsächlich voll. 
Es war unfassbar, jung und alt, Frau und Mann, jubelten den Wettkämpfern zu. Selbst kleine Kinder.

Die Kämpfe gingen teilweise nur zwei Sekunden... manchmal über 20  oder sogar 30, wenn die Kämpfer sich ebenbürtig waren.

Der letzte Kampf war um Sechs: der Sumoringer Hakuho ist ungeschlagene Nummer Eins und trat an diesem vorletzten Tag der Januarsaison mit 13 13 Kämpfen gewonnenen Kämpfen an. Und er gewann auch diesmal.
Damit steht fest, dass er der Sieger dieses Turniers wird.

Insgesamt gehen die Sumokämpfe über zwei Wochen. wer die meisten Siege hat, gewinnt.

Für die Sumoringerfans gibt es Fantüten und Fanartikel aller Art. Über Bilder, Schlüsselanhänger oder Handabdrücke. Sumo ist wirklich unfassbar populär.

Meile der Sumoringer-Fanartikel

Für mich, die vorher noch nicht mal einen Sumokampf im Fernsehen verfolgt hat, doch recht spannend.
Nur konnte ich zumindest bei Zweisekundenkämpfen nicht mitfiebern. Das ging einfach zu schnell...
Jedoch habe auch ich mich mit rasenderem Puls ertappt, sobald der Kampf mal etwas länger ging... und das Stadion hat dann natürlich gebebt und applaudiert.

Wenn ich ehrlich bin... diese Menschen schienen mir fast enthusiastischer als die Japaner, die ich auf meinen Kpopkonzerten neben mir habe...

Jaa ne~


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